Städtebauliche Aspekte
Grundintention des Entwurfes ist es, die bestehende Erschließung und Präsenz des KULTURHAUSES im öffentlichen Raum zu konkretisieren und mithilfe des Zubaues eine eindeutige Haupteingangssituation, die von der Lage her nicht verändert wurde, zu erzeugen. Das neue Volkshaus empfängt den Besucher sowohl von der nördlichen Erschließungsstraße sowie vom südlich positionierten Parkplatz her mit einer freundlichen und eindeutigen empfangenden Geste. Der Hauptzugang ist in der neuen, den Bestand mit einbindender Fassade nun leicht zu lesen. Auch bei der Gestaltung der Aussenanlagen wird großflächiger städtebaulich gedacht: Der "Innenhof", aufgespannt zwischen dem Schulgebäude im Süden und dem neuen KULTURHAUS soll dementsprechend für beide Institutionen nutzbar sein.
Baukünstlerische Aspekte
Das neue Obergeschoss durchdringt und verbindet sich scheinbar mit dem Altbestand und wird so zu einer neuen Einheit, die dem Gesamtkomplex ein einheitliches, freundliches Erscheinungsbild verleiht. Die Haupterschließungen treten klar in Erscheinung.
Dem Ankommenden öffnet sich eine spannende Südfassade: In dem massiven, in einem warmen Grauton grob verputzten Sockel stecken helle , teilverglaste Kuben, die mit ausgedienten Blasmusik-Instrumenten befüllt werden könnten, und somit gleichzeitig einen originellen Bezug zur heimischen Blasmusik herstellen, zum anderen jeden Konzertbesucher sofort mit der Thematik KUNST-KULTUR-MUSIK-BRAUCHTUM einstimmen! Gleichzeitig dienen diese Kuben der indirekten, angenehmen Beleuchtung des Probenlokales und der akzentuierten Beleuchtung der Aussenfassade. Diese bei Nacht beleuchteten Kästen machen die Funktion des Baukörpers im Straßenraum erlebbar. Zu Gestaltung des verglasten Foyers können folierte Schriftzüge dienen, die mit Künstler-Zitaten ins Innere leiten! Eine ausgeklügelte Außenbeleuchtung des Gebäudes dient zusätzlich für eine tolle Atmosphäre bei Abendveranstaltungen (Fassadenstrahler, Bodeneinbauspots, Baumbeleuchtung, etc.). Das neue Obergeschoss sitzt leicht über dem Erdgeschoss, und erhält daher ein luftiges Erscheinungsbild. Die Fassade wird mit hellen, strukturierten Fassadenplatten verkleidet. Mittels horizontalen Lamellen wird gewährleistet, dass keine Überblendung passiert, darüberhinaus fügen sich die großzügig verglasten Bereiche dadurch homogen in den länglichen Baukörper des Obergeschosses ein. Auf auffällige Gesten in der Architektur wurde bewusst größtenteils verzichtet, originelle Effekte und eine klare Formensprache gewährleisten dennoch einen Wiedererkennungswert und Unverkennbarkeit.
Funktionale Aspekte
Der bestehende Haupteingang wird geöffnet und bildet mit dem neuen Foyer eine Einheit. Die verbindende Foyerzone gewährt Einblicke in die Musik und Durchblicke in den gestalteten Innenhof, weist jedoch klar den Weg in den im oberen Geschoss gelegenen Veranstaltungssaal. Vom Foyer aus sind alle weiteren Bereiche des Komplexes zu erreichen, auch die Anlieferung kann hier getätigt werden. Für Barrierefreiheit garantieren Lift und Rampe. Zentral sind (erweiterbare) Garderobe und Sanitäranlagen angeordnet.