A. Beachtung der im Beteiligungsprozess formulierten Wünsche/Ziele
Seitens des Planers wurde versucht auf möglichst viele Wünsche durch einen großzügigen Dorfplatz einzugehen welcher eine Vielzahl an Nutzungsszenarien zulässt um mehr Leben ins Dorf zu bringen. Ein kompletter Neubau erschien nicht zielführend, das Ensemble wurde behutsam durch einen filigranen Pavillon mit vielseitiger Nutzungsmöglichkeit ergänzt.
B. Baukünstlerische Qualität
Der behutsame Umgang mit der bestehenden Bausubstanz steht im Vordergrund der Entwurfsidee. Die ursprüngliche Struktur eines Vierseithofes soll in einem weiterentwickelten Zustand wieder spürbar werden und im Einklang mit der Umgebung stehen, dabei rahmt der neu überdachte Bereich mit integriertem Brunnen den Platz gemeinsam mit den bestehenden Gebäuden. Eine in Sitzhöhe verlaufende Mauer, gemeinsam mit weißen Mastleuchten in stilisierter Form, geben die ursprüngliche Form des Hofes wider und spenden in den Abendstunden ausreichend Licht für
Veranstaltungen jeglicher Art.
C. Landschaftsplanerische bzw. freiraumgestalterischer Ansatz
Ziel war es einen gefasster Platz zu schaffen welcher jedoch die Durchsicht über den Dorfplatz zur Kirche zulässt. Im südlichen Teil des Grundstückes soll die Grünfläche erhalten bleiben und mit einer neuen Eiche bepflanzt werden. Der Dorfplatz selbst wurde von Bepflanzung oder Bebauung freigehalten um möglichst flexibel zu bleiben. Eine kleinwüchsige Bepflanzung im Randbereich zur Eiche bzw. zur Lehmkegelbahn ist angedacht. Die leichte Neigung des Platzes zum Pavillon hin soll einer besseren Überschaubarkeit bei
Konzerten, Aufführungen, etc… entgegenkommen.
D. Aufenthaltsqualität und Gebrauchsfähigkeit
Neben komfortablen Sitzmöglichkeiten bietet der überdachte Brunnen auch einen attraktiven Raum um zu entspannen und sich eine kühle Erfrischung zu gönnen. Für Veranstaltungen kann dieser Bereich des Platzes auch als Musikpavillon oder Bühne genutzt werden. Als verbindendes Element zwischen den beiden Bauwerken fungiert eine dem Geländeverlauf regulierende
Mauer welche durch ihre unterschiedlichen Höhen diverse Funktionen, wie zum Beispiel als Fahrradabstellplatz/E-Bike Ladestation oder als Sitzgelegenheit, zulässt.
E. Gestaltung der Oberfläche und raumbildende Elemente
Die Rückführung der Fassade auf ein schlichtes weißes Erscheinungsbild in Kombination mit zeitgemäßen Materialien soll die Interaktion zwischen Tradition und Moderne unterstreichen. Die bestehende weiße Putzfassade wird hier ergänzt und in Kontrast zum Streckmetall in herbstlichen Tönen gesetzt. Die repräsentative Glasfront im Bereich des Multifunktionsraumes verleiht dem Baukörper ein zeitgemäßes Erscheinungsbild und bietet flexible Funktionen. Durch das Öffnen der Fassade erweitert sich der
Multifunktionsraum hin zum Dorfplatz und lässt so verschiedenartige Bespielungen und Nutzungen zu. Das Gebäude verschmilzt somit bei Veranstaltungen mit dem Außenraum und kann auch bei widrigen Wetterbedingungen genutzt werden.
F. Barrierefreiheit für Menschen mit Beeinträchtigungen
Das vorhandene Wirtschaftsgebäude wurde für seine neue Nutzung hinsichtlich Barrierefreiheit auf den Stand der Technik gebracht. Sämtliche Eingänge können Schwellenlos ausgeführt werden, WC-Anlagen und Küche auch von Rollstuhlfahrern genutzt werden.
G. Wirtschaftlichkeit
Aus Sicht des Planverfassers stellt eine behutsame Sanierung des Bestandsgebäudes in Verbindung mit einer traditionellen und sehr robusten Pflasterung des Platzes die Wirtschaftlichste Lösung zur Neugestaltung des Dorfplatzes für die Gemeinde Bad Blumau dar.
Die Neugestaltung kann dabei in 3 Bauetappen erfolgen:
01. Sanierung und Erweiterung des Bestandsgebäudes
02. Pflasterung des Platzes und Gestaltung der Grünflächen
03. Errichtung des Pavillon mit Brunnen